Spoerri, Briefwechsel Daniel Spoerri mit einer Künstlerin und Autorin.
Spoerri, Briefwechsel Daniel Spoerri mit einer Künstlerin und Autorin.
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Spoerri, Daniel: Briefwechsel Daniel Spoerri mit einer Künstlerin und Autorin. 6 Blatt; 2 Karten. Sehr gutes Exemplar. Briefwechsel Daniel Spoerris mit Christa Murken-Altrogge von Januar bis Dezember 1976 bezüglich Ihres Buchprojekts „Coca Cola Art: Konsum, Kult, Kunst“, das allerdings dann erst 1991 bei Klinkhardt & Biermann in München erschien. Im Januar 1976 schreibt Spoerri auf ihre Anfrage hin, das er sich an keine einzige Flasche Coca Cola erinnern kann, die er in einem seiner vielen Tableau Piège oder auch anderen Objekten untergebracht hat, er habe vielleicht in seinem ganzen Leben 10 Flaschen Coca Cola getrunken und meistens Weinflaschen verwendet. Am Ende des Jahres, im November – inzwischen hat er zwei Objekte mit Cola Flaschen als Kern verarbeitet – versucht er die Wogen zu glätten, die er verursacht hat, als er eines der Objekte nicht an Frau Altrogge, sondern einen anderen Kunden verkauft hat und schließt diesen Brief mit „Ihr von Profitgier verseuchter Künstler bestimmten Formats“. Dazwischen liegt ein Jahr mit 6 teils umfangreichen Briefen und 2 Karten, in denen er Tipps gibt für die Recherche zum Buch gibt, das eine oder andere charmante Kompliment nonchalant einstreut und den einen oder anderen Ball souverän zurück schlägt. Im März beginnt er offenbar die Arbeit an zwei ersten Cola-Objekten. Das eine, „Ni reprise ni consigne“ (etwa „weder Pfand noch Rückgabe“) zeigt einen zersplitterten menschlichen Schädel vor blauem Grund ohne Oberkiefer, aus dessen Aushöhlung 3 Cola Flaschen ragen. An dem anderen Objekt, weniger schrecklich, wie Spoerri meinte, war die Briefpartnerin interessiert. Enthalten sind 6 meist ganzseitige handschriftliche Briefe, von denen einer aus drei Blatt transparentem Pergamin besteht, dicht beschrieben in roter Tinte (auf Blatt 2 mit einer montierten zerklatschten Mücke), einer enthält verso ein montiertes Polaroid Spoerris, 2 eine reproduzierte männliche Anatomie mit Klumpfuß als Briefkopf. Eine der beiden als Postkarten verwendeten Karten ist von Ben Vautier, „mobile“, die andere ist eine Karte von George Brecht aus der Serie ARROCARIA von 1975, in deren Sprechblasen der vier Figuren Spoerri seinen Text in roter Tinte setzte (etwas verwischt). Einem Brief liegen 2 Polaroids und eine Visitenkarte bei. Alle Briefe sind handschriftlich verfasst und signiert. [Vgl. zu den Objekten: Christa Murken Altrogge. Coca Cola art: Konsum, Kult, Kunst. S. 180ff mit Abbildung].
EUR 550,-- |
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